Hochwasserhosen für den Hofgarten

Im Rahmen der Ausschreibung ‚Kunst im öffentlichen Raum‘ des Kulturreferats der Stadt München waren Künstler eingeladen sich um eine Förderung für ein Projekt mit folgendem Profil zu bewerben:

„Die eingereichten Vorschläge sollten insbesondere die gestalterischen Fragen des öffentlichen Raums fokussieren, also Aspekte des Designs, der Architektur, der Bildenden Kunst, der Mode, des Lichts untersuchen und dabei konkret die Rahmenbedingungen des öffentlichen Raums als Forum für soziales Leben und Kommunikation thematisieren. „
(Quelle: Ausschreibungsunterlagen des Wettbewerbs)

ZEIT MagazinAbendzeitung, SPON haben brav berichtet und bei der Einweihung am vergangenen Freitag herrschte eitel Sonnenschein trotz Regenwetter.

Ich frage mich warum?

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Die tägliche Freiheit

(c) Ricco2001: Ausgang Freiheit, Notausgang Unfreiheit?

Ich glaube, ich würde die Freiheit in jeder Epoche der Geschichte geliebt haben, aber in den Zeiten, in denen wir heute leben, bin ich bereit, sie inbrünstig zu verehren.
(Alexis de Tocqueville)

Unternehmen entstehen rund um Unternehmer, Initiativen haben Initiatoren, Organisationen haben Organisatoren. Soweit, so selbstverständlich. Im Zuge des Erfolgs geschieht aber erstaunlich oft ein Unglück: die treibende Person hat nicht gelernt vertrauensvoll zu führen und kann nur in Situationen arbeiten, die sie auch selbst kontrolliert.

Ich habe das in vielen Beispielen, von Stiftungen über Unternehmen zu öffentlichen Einrichtungen aus nächster Nähe erlebt. Der Satz „wenn man will das etwas richtig gemacht wird, muss man es selber machen“ ist das Mantra vieler Kontrollfanatiker. Darin steckt die widersinnige Überzeugung, dass alle anderen nicht in der Lage sind besser als man selbst zu arbeiten. Welchen Grund gäbe es dann jemals einen anderen einzustellen oder zu beauftragen? Weiterlesen

Hach Schopenhauer!

Arthur „Steile Friese“ Schopenhauer

Da verbringt man ein paar Minuten bei Open Petition und klappt unvorsichtig Pro und Contra aus, schon ist man im schönsten Pandemonium halbgarer Argumentation.

Dabei gibt es doch den guten Schopenhauer der 1830 in misanthropischer aber treffsicherer Art erklärt hat was „Die Kunst recht zu behalten“ sei.

Die hat Holger Münzer wie folgt zusammengefasst:

„Schopenhauers „Eristische Dialektik“ ist die Kunst, wie man Recht behalten kann „per fas et nefas“ (wenn man Recht hat und auch wenn man nicht Recht hat). Er hat nämlich festgestellt, daß es passieren kann, daß man widerlegt wird und selbst einsieht, daß der Andere Recht hat, einige Zeit später aber wiederum findet, daß man sebst doch Recht hatte. – Wie also hat es der Andere geschafft, mich zu widerlegen, obwohl ich Recht hatte?“

Schopenhauer geht natürlich davon aus, dass es einen Bedarf zur Vermeidung des Unrechthabens gibt für Fälle in denen man recht hatte, aber es nicht gebacken bekam, dass das auch alle mitgekriegt haben. Das ist nicht ohne Ironie, aber so ist er eben, der gute Schopenhauer.

Jedenfalls und in meinen eigenen, ungenauen und verbesserungsfähigen Worten, hier die Tricks vom Ollen:

1. Wir zeigen:
a.) das der andere sachlich widerlegbare Unwahrheit gesprochen hat. (ad rem)

b.) das er sich selbst widerspricht, also eine Behauptung mit den anderen kollidiert. (ad hominem)

2. Das kann man auf zwei Wegen tun:
a.) entweder man greift die Gründe an für eine These und stellt sie so direkt in Frage,

b.) oder die Folgen wenn sie wahr wäre (indirekter Weg).

Zu a.) dem direkten Weg über die Gründe für eine These gibt es wieder zwei Möglichkeiten (und zwei darunter):

Entweder wir zeigen das die Gründe sachlich falsch sind –

oder

wir zeigen das die These nicht aus den Gründen folgt.

Zu b.) dem indirekten Weg bei dem wir die These weiterdenken und aus ihr offensichtlich falsche Schlüsse folgen. Das kann in Bezug auf eine generell gültige Gesetzmäßigkeit (oder eine andere These des Gegners) geschehen, oder in Bezug auf einen Einzelfall.

Für die Online-Diskutanten in Foren und Kommentarhöllen:
Sachliche Widerlegung ist online fast unmöglich (außer die Gründe sind so offensichtlich falsch, dass sich ein Kommentar gar nicht lohnt) weil das in einer unlesbaren Linkschlacht münden würde.
Inkonsistenz der These und/oder aus den Folgen dagegen beweist auch noch, dass man die Argumentation ernst genommen und durchdacht hat.

So, und jetzt diskutiert doch noch mal die Wegesperrung für Mountainbiker in Hessen, wo Schopenhauer immerhin 29 Jahre gelebt hat.